Die Beschäftigung mit unseren Werten und Zielen ist ein fließender Prozess, der nie aufhört und auch gelegentlich für kleinere Verschiebungen sorgt. Ursprünglich hatten wir uns auf einige Werte geeinigt, die in ihrer Grundform immer noch gelten. Diese werden weiter unten erläutert.
Ganz grundlegend gilt: Unsere Solidarität und die gemeinsame Nutzung von Ressourcen führen auf vielen Gebieten zu Synergien, so zum Beispiel bei der Kinderbetreuung und der Unterstützung von Mitbewohner:innen, die Hilfe brauchen. Eine nachhaltige sowie achtsame Lebensweise miteinander zeichnen unser Zusammenleben aus.

Gemeinschaft und Kommunikationskultur
Wir wollen aktiv zu einer Gemeinschaft werden. Achtsamer Umgang, Wahrhaftigkeit, Offenheit, Vertrauen, Gewaltlosigkeit und Verbindlichkeit sind uns wichtig. Gegenseitige Unterstützung und Hilfe, auf den anderen, seine Bedürfnisse und Grenzen zu achten, sich zu zeigen und die anderen zu sehen, verstehen wir als Basis des Zusammenlebens. Wir treffen Entscheidungen nach dem Mehrheitsprinzip, beschäftigen uns aber auch mit anderen Entscheidungsstrukturen, wie sie z. B. in der Soziokratie zu finden sind. Wir versuchen, Machtverhältnisse und patriarchale Strukturen transparent zu machen.
Zur Förderung der Gemeinschaftsbildung nehmen wir die Hilfe externer Coaches in Anspruch. Wir wollen gemeinsam feiern, authentisch, erfüllt und kreativ sein und etwas bewegen, was über die Möglichkeiten der/s Einzelnen hinausgeht.

Vielfalt
Wir haben kein geistiges oder politisches Dogma oder theoretische Glaubensvorgaben irgendwelcher Art. Wir treten auch nach außen für Toleranz und Respekt gegenüber allen Menschen ein, unabhängig von Herkunft, Glauben, Alter, Geschlecht, sexueller Orientierung und körperlichen Einschränkungen. Individualität und Verschiedenheit tragen zur lebendigen Gemeinschaft bei. Die Balance zwischen der Freiheit und Selbstbestimmung der/s Einzelnen und ihren Grenzen und den Bedürfnissen anderer loten wir täglich aus.
Wir sind Mitglied im Netzwerk „Michendorf bekennt Farbe„.

Kinder und Jugendliche
Kinder und Jugendliche sollen bei uns einen Raum bekommen, in dem sie in Freiheit, Geborgenheit und im Kontakt zur Natur aufwachsen können. Die Gemeinschaft trägt im Einklang mit der Verantwortung der Eltern Sorge für sie.
Verantwortung
Jede/r trägt Verantwortung für sich, die Gemeinschaft und sein/ihr Wirken in der Welt. Dazu gehört die Bereitschaft, an diesen Zielen zu arbeiten, auch wenn es dabei über die eigene Komfortzone hinausgehen kann.

Nachhaltigkeit
Alle Menschen heute und in zukünftigen Generationen haben den gleichen Anspruch auf Lebensqualität und Ressourcennutzung. Deshalb streben wir einen sparsamen und achtsamen Umgang mit den Ressourcen unserer Welt an, sowohl was das Bauen betrifft als auch im Bereich des täglichen Lebens. Unser Ziel ist dabei: den eigenen ökologischen Fußabdruck zu reduzieren.
Wir lassen uns mit biologischen Lebensmitteln beliefern und bauen in geringem Umfang ungespritztes Gemüse im Nutzgarten an. Diesen Anteil möchten wir erhöhen. Wenn wir für die Gemeinschaft kochen, kommen vegetarische und vegane Gerichte auf den Tisch, die von den Bewohner:innen in der Regel selbst hergestellt werden. Dadurch lassen sich Kosten und Verpackungsmüll sparen. Das Trennen von Müll ist für uns eine Selbstverständlichkeit.
Im Bereich Mobilität gibt es große Einsparpotentiale. Das Benutzen des Fahrrads, von öffentlichen Verkehrsmitteln und Mobility-Sharing (geteilte Autos und E-Lastenräder) innerhalb der Gemeinschaft sind gute Möglichkeiten, sich ökologischer fortzubewegen.
Auch das Teilen von Alltagsgegenständen wie Werkzeugen, Haushaltsgeräten, Spielsachen, Büchern und anderen privaten Dingen ist ressourcensparend. Unsere Gemeinschaft bietet die Chance, dass durch das Zusammenleben von Menschen, die unterschiedliche Begabungen haben, viele Dinge selbst gemacht, recycelt oder repariert und dadurch länger genutzt werden können.
Wir wollen eine Gemeinschaft, in der wir miteinander wachsen und ökologisch leben können und Verantwortung für unsere Welt übernehmen. Wir bemühen uns um eine Wirkung unseres Handelns über die Gemeinschaft hinaus. Wir wünschen uns Austausch und Inspiration mit den umliegenden Nachbar*innen und der Gemeinde Michendorf. Dabei wollen wir nicht dogmatisch sein, sondern voneinander lernen und uns gegenseitig respektieren.
Platz für gemeinsame Projekte
Seit Juni 2024 gibt es ein Gemeinschaftshaus mit einem Saal, einer großen Küche, einem Dorfladen für die Anlieferung und Aufbewahrung von Biowaren und einem Extra-Raum für alle Generationen zum Ausruhen, Spielen und Beisammensein. Darüber hinaus gibt es drei weitere Gemeinschaftsräume für AG-Treffen, Übernachtungen sowie sportliche und andere Treffen.
